Umgestaltung Bahnhof Lingen

Die geplante Umgestaltung des Lingener Bahnhofs und der zugehörigen Freiräume bietet ein großes Potential zur Neukonzeption der Bahnhofsarchitektur und deren Integration in das städtische Gefüge rund um den Theo-Lingen-Platz, ZOB und der Marienstraße als Verbindung zum historischen Rathaus und dem Marktplatz.

Die städtebauliche Kubatur wird von den Anbauten befreit und orientiert sich an dem historischen Bau. Der Entwurf sieht es vor die ursprünglichen und historischen Fassaden widerherzustellen.

Der Vorplatz soll zukünftig als Bindeglied zwischen Theo-Lingen-Plaz und ZOB fungieren und die Verbindung zum Stadthaus über die Achse Marienstraße verdeutlichen. Hierzu werden die unterschiedlichen Bodentexturen aufgenommen. Verbindend verläuft der Naturstein vom Theo-Lingen-Platz zum ZOB. Der Bewegungsfluss wird durch die Stadtmöbel  bekräftigt.

Der barrierefreie Zugang zum Hauptbahnhof wird mittels eines neuen Podest, das ebenfalls Außensitzplätze des Restaurants aufnimmt realisiert. Die Umgestaltung der Bahnhofshalle sieht es vor die klassische Nutzung der Wartehalle zu einem Erlebnisraum zu konzipieren. Die eingestellte räumliche Skulptur dient dabei als Bindeglied und gemischt genutzte Zone in der Grundrisskonfiguration. Der Kubus beherbergt ein der Gastronomie zugehöriges Bistro mit Bar, eine Informationszone zu den Bahnverbindungen, die Fahrkartenautomaten und einen Wartebereich für Fahrgäste. Ferner ermöglicht die Mixed Zone im Obergeschoss eine durchmischte Nutzung der unterschiedlichen Parteien im Haus. Die eingestellte Skulptur dient als Wartebereich für Bahnreisende, als Pausenzone für die Büroangestellten, als Foyer für Veranstaltungen der Gastronomie.

Der südliche Flügel beherbergt die gastronomische Nutzung.  Das Erdgeschoss bildet das Herzstück mit Küche und Gasträumen. Ferner ergibt sich die Möglichkeit das Obergeschoß zu Eventzwecken zu nutzen. Vorgesehen ist eine Showküche für Firmen- und Familienfeiern, sowie ein multifunktionaler Saal für Vorträge, Konzerte und Veranstaltungen. Die Nebenbereiche werden zum Teil im Untergeschoß organisiert.

Im nördlichen Flügel befinden sich die Informationstafeln zu Reisen und Touristik mit dem zugehörigen Reisezentrum, ein Zeitschriftenfachhandel und die für das gesamte Gebäude nutzbaren WC-Anlagen. Im Obergeschoss befinden sich Büroflächen für ein einzelnes Unternehmen oder für Arbeitsgemeinschaften.

Das Farb- und Materialkonzept greift den industriellen Charakter der Eisenbahn auf und erschafft durch rohe Materialität die Fortführung urbanen Raums. Der Fußboden soll als versiegelter Estrich durch die Erschließungszonen führen und die eingestellten Möbel differenzieren sich klar als eloxierte Stahlboxen, deren Innenflächen mit Holzoberflächen dem Nutzer eine warme Haptik bieten.


Auslober Stadt Lingen (Ems)
BGF 1.850 qm
einphasiger hochbaulicher Realisierungswettbewerb 2017