Neubau Rettungswache und Erweiterung Feuerwehrgerätehaus in Warendorf

Ansatzpunkt unseres Entwurfes für die Feuer- und Rettungswache in Warendorf ist die Schaffung optimaler Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter beider Einrichtungen. Angesichts der großen Mängel im bestehenden Feuerwehrgerätehaus und dessen ungünstiger Lage auf dem Grundstück stellt der Abbruch des gesamten Bestandes und der Neubau beider Gebäude dafür die wirtschaftlichste und nachhaltigste Lösung dar.

Wir schlagen vor, die Fahrzeughallen der Rettungswache und der Feuerwache in zwei zueinander versetzten Riegeln an den westlichen und östlichen Rändern des Grundstücks anzuordnen, so dass zwischen beiden Bauteilen ein großzügiger gemeinsamer Alarmhof entsteht. Der Versatz bewirkt, dass sich die Fahrzeughallen nicht direkt gegenüber liegen und so auch vor den Hallen ausreichende Arbeitsflächen entstehen.  Zugleich ergibt sich südlich der Feuerwache ein gut erschlossener Alarmparkplatz mit 61 Stellplätzen. Hinter der Rettungswache liegt die von den Schulungs- und Lehrbereichen in beiden Bauteilen auf kurzem Weg zu erreichende Übungsfläche mit dem Übungsturm. Nach Norden hin wird der Alarmhof durch einen Quertrakt der Feuerwache mit der Waschhalle und Werkstatträumen abgeschlossen. Dieser dient zudem als Lämschutz für die nördlich angrenzende Bebauung. Erweiterungsmöglichkeiten bestehen an den Stirnseiten beider Gebäude.

Beide Gebäude sind als Stahlbeton-Konstruktionen vorgesehen, je nach Struktur als Skelettbau oder als Massivbau. Dies gewährt eine große Robustheit im Betrieb und damit einen begrenzten Aufwand im Unterhalt. Die Außenwände sind monolithisch in Dämmbeton mit Zuschlägen aus Glasschaum-Granulat und rotem Recycling-Schotter geplant. Im Kontrast zur rohen Oberfläche des Betons stehen die filigranen matt-rötlichen Aluminium-Profile der Fenster und Tore. In dieser Kombination aus Robustheit und Präzision findet die Arbeit von Feuerwehr und Rettungswache einen angemessenen Ausdruck.

Zur Kompensation der überwiegend versiegelten Flächen werden die Dachflächen mit extensiver Begrünung versehen. Zugleich besteht hier die Möglichkeit der Aufstellung von Photovoltaik-Anlagen. Auf Dachflächen anfallendes Regenwasser wird nach Bedarf gespeichert und zur Reinigung und zur Bewässerung des Geländes genutzt.


Auslober Stadt Warendorf
BGF 5.564 qm
Nichtoffener Realisierungswettbewerb


Neubau Bürgerhaus in Barßel

Das Bürgerhaus als Haus für die Bürger. Ziel des Entwurfs ist die Schaffung eines identitätsstiftenden Gebäudes, welches einladend für alle Bürger und Besucher offen steht und sich durch verschiedenste gemeinschaftliche Nutzungsangebote als Anlaufpunkt der Gemeinde Barßel entwickelt.

Das Grundstück zeichnet sich durch seine charakteristische Lage im Übergangsbereich zwischen Park mit seinen großwüchsigen Bäumen und dem Stadtraum der Langen Straße aus. Der Neubau legt den Grundstein für eine Weiterentwicklung, die die besonderen Qualitäten des Ortes bestmöglich nutzt und stärkt. Dabei stehen der schonende Umgang mit vorhandenen Ressourcen und die Integration des Neubaus in die bestehende Struktur der Umgebung im Vordergrund.

Der Neubau des Bürgerhauses mit Verwaltungstrakt sieht im Gesamten einen kompakten dreigeschossigen Baukörper vor, der sich im westlichen Bereich des Grundstücks als neue Mitte der Gemeinde Barßel selbstbewusst präsentiert.
Das Bürgerhaus wird als öffentliches, sich nach Südosten zum Theodor- Klinker Platz öffnendes autarkes Eingangsgebäude direkt neben die Verwaltung platziert. Ein zwischengeschaltetes dreigeschossiges Verbindungsgebäude mit dem Atrium als Vermittler verknüpft die beiden unterschiedlichen Nutzungsbereiche Bürgerhaus und Verwaltung und wird als spannender Zwischenraum erlebbar gemacht. Auf diese Weise kann die Vorgabe zwei getrennte Gebäudeteile, bestehend aus den Nutzungen Bürgerhaus und Verwaltung, konsequent umgesetzt werden. Mittels dieser Platzierung auf dem Grundstück kann die Errichtung des Neubaus in nur einem Bauabschnitt erfolgen. Das bestehende Rathaus kann bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes bestehen bleiben und Nutzungseinschränken werden minimiert.


Auslober Gemeinde Barßel
BGF 2.550 qm
Nichtoffener Realisierungswettbewerb


Brüder Grimm Schule in Hamburg

Die Behörde für Schule und Berufsbildung hat Schulbau Hamburg damit beauftragt am Standort Steinadlerweg 26, Brüder-Grimm-Schule einen Zubau von Verwaltungsflächen zu erstellen. Die bestehende Verwaltung ist im eingeschossigen Gebäude 1 untergebracht, welches überwiegend als Klassengebäude genutzt wird und zeitgleich saniert werden soll.
Im Zuge der Erweiterung soll die bestellte Fläche von 264,0 m² Verwaltungsflächen zuzüglich 39% Nebenflächen als Aufstockung über der bestehenden Verwaltung platziert werden.

Konzeptionell wird bei der Untersuchung einer Aufstockung das Grundprinzip der bestehenden Gebäudeform aufgegriffen und in eine zeitgemäße Formensprache übersetzt. Die Aufstockung wird im Bereich der bestehenden Verwaltungs- bzw. Lehrerzimmerfläche platziert. In Anlehnung an die Gebäudeform im südlichen Bereich des Gebäudes mit der Hausmeisterwohnung, bekommt der neue Gebäudeteil im 1. Obergeschoss mit seiner ca. 6,0m Auskragung eine eindeutige städtebauliche Akzentuierung, welche sich aus der Gesamtform des bestehenden Gebäudes entwickelt.

Um den historischen Gesamtcharakter des Gebäudes nicht zu stören, bleiben die Giebelseiten des Bestandsgebäudes erhalten. Konstruktiv ist für die Aufstockung keine eigene Gründung notwendig. Es müssen in Teilen zusätzlich notwendige innere Abfangungen als konstruktive Eingriffe in den Bestand vorgenommen werden. Im inneren Aufbau weist das Bestandsgebäude zwei unterschiedliche Raumhöhen auf. Um die Gesamtkonstruktion und die Nutzbarkeit des Gebäudes zu erhalten, ist es notwendig die Höhen einer Aufstockung auf den höheren Teilbereich des Bestandes abzustimmen. Im Zuge der Erweiterung wird auch der Bestand saniert. Zusätzlich erfolgen einzelne Umbaumaßnahmen im Erdgeschoss. In diesem Rahmen werden auch schutzzielorientierte Brandschutzmaßnahmen im Bestand berücksichtigt und verbessert.


Bauherr SBH | Schulbau Hamburg
BGF (Erweiterung) 440 qm
BGF (Sanierung) 1.900 qm

Beauftragte Leistungsphasen 2-8
Fertigstellung 06/2022

Fotos Ralf Buscher


Erneuerung Maritim Seebrücke

Mit der „eleganten Dame“ wurde 1908 die erste Seebrücke in Timmendorfer Strand eröffnet. Seit dem üben Seebrücken, neben ihrer klassischen Funktion als Anlegestelle für Schiffe, eine Faszination als Erlebnis- und Erholungsraum für verschiedenste Altersgruppen aus. Mit ihrer Nähe zum Meer, dem Rückblick auf den Küstenstreifen und der Ausblick in die Ferne erzeugen sie eine hohe Anziehungskraft. Die neue Maritim Seebrücke erhält ihre eigene Identität durch eine moderne und elegante Formsprache, in Anlehnung an klassische Seebrücken und maritimen Motiven.

Als Erweiterung des Landschaftsraumes wird die Brücke mit der bestehenden Strandpromenade an dem bestehenden Ort verknüpft. Geschwungenen Linienführungen und fließende Übergänge steigern den besonderen Erlebniswert, bei der Bewegung auf der Brückenanlage entstehen für den Passanten ständig neue Eindrücke und Perspektiven. Die Seebrücke übernimmt, als Erweiterung der Promenade, eine zentrale Rolle als Erlebnisraum auf dem Meer.

Die neue Brücke wird in ihrer ursprünglichen Länge von 275m neu errichtet. Sie beginnt mit einer Anfangsbreite von 5,0m und weitet sich nach Süden konstant bis 10,0m auf.

Der Gesamtverlauf der Brücke steigt bis zwei Drittel der Brückenlänge zu einem Hochpunkt an. So kann eine Mindesthöhe von +3,00m gewährleistet werden. Im letzten Drittel senkt sich die Brücke wieder, um zwischen Wasseroberfläche und Konstruktion eine Mindesthöhe von 4,50m einhalten zu können.

Eine konsequente, mittig angeordnete Zonierung teilt die neue Seebrücke in verschiedene Funktionsbereiche auf: Einen Aufenthaltsbereich über dem Strand, Bereiche zum Flanieren, einen Erlebnis- und Erholungsbereich im letzten Drittel und einen Anleger für Bäder- und Privatschiffe im nördlichen Bereich der Spitze.

Sitzstufen modulieren sich aus dem Boden, die sich dann zu landschaftlich gestalteten Möbeln und Nutzungsbereiche entwickeln. Diese Zonen unterschiedlicher Höhen und Breiten bilden einen zusammenhängenden Ort verschiedenartiger Aufenthaltsqualitäten, die an Aufbauten auf den Decks historischer Fischerboote erinnern.

Die neue Seebrücke wird so zu einem Ort der Erholung und des Erlebens für verschiedene Altersgruppen.


Auslober Gemeinde Timmendorfer Strand
Länge 275m
VgV- Verhandlungsverfahren
mit WTM Engineers GmbH