Deutscher Brückenbaupreis 2023

Wir freuen uns über den Deutschen Brückenbaupreis 2023 in der Kategorie „Fuß- und Radwegbrücken“ für die Planung und Realisierung der Miniaturwunderland-Brücke in Hamburg, in Zusammenarbeit mit panta ingenieure GmbH in Hamburg. Wir gratulieren dem Bauherrn (HHLA), allen weiteren Planungsbeteiligten und den beteiligten Firmen und danken für die gute Zusammenarbeit.

Kleinste „Eisenbahnbrücke“ der Welt
Eine Erweiterung der Modelleisenbahnanlage „Miniatur Wunderland“ in der Hamburger Speicherstadt erforderte die Verbindung zweier denkmalgeschützter Gebäude für die Ausstellungsbesucher. Die Jury würdigt die kleinste „Eisenbahnbrücke“ der Welt für ihre Ingenieurbaukunst als „minimalistischer Entwurf für anspruchsvolle Bedingungen“. Zugleich wurde die Möglichkeit der vollständigen Rückbaubarkeit mitbedacht. Die Hamburger Touristenattraktion erhält den Deutschen Brückenbaupreis 2023 in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken.

Weitere Informationen unter
https://www.brueckenbaupreis.de/


Erweiterung und Modernisierung Heriburg Gymnasium in Coesfeld

Das Ziel und die grundlegende Idee ist, eine direkte und somit funktionale Anbindung des Neubaus mit den neuen Fachklassenbereichen an den Bestand zu schaffen, um so beide Gebäude und Ihre Funktionen eng miteinander zu verknüpfen.

Es entsteht ein proportional zum Bestand passender, klar strukturierter Baukörper mit einem starken Bezug zum Außenraum, bei gleichzeitig Berücksichtigung einer großzügigen zusammenhängenden Schulhoffläche.

Mit dem Kreativ- Cluster, für das der Außenraumbezug wesentlich ist, und insbesondere mit dem Selbstlern- und Medienzentrum im Erdgeschoss entsteht die neue zentrale Funktionszone und somit das Bindeglied zur Aula, also zwischen Neubau und Bestand. Die Zusammengehörigkeit der Lernbereiche zwischen Neubau und Bestand wird dadurch wesentlich gestärkt. Die Naturwissenschaften sind in den Obergeschossen angeordnet und die direkte Verbindung mit dem Bestand ebenfalls eng verknüpft.


Bauherr Stadt Coesfeld
BGF Erweiterung 2.446 qm
Nichtoffener Wettbewerb 2022


Tag der Architektur und Ingenieurbaukunst am 25. und 26. Juni 2022


Cube Magazin 01/22


Rettungswache Elmshorn

Ziel des Entwurfs ist der identitätsstiftende Neubau einer Rettungswache mit zusätzlichen Verwaltungs- und Technikbereichen.

Der Entwurf trägt die Leitidee eines zeitgemäßen Gebäudes, der sich urban und thematisch in seine Umgebung einordnet. Neben der Errichtung einer Rettungswache befindet sich zusätzlich eine Büroeinheit mit Verwaltungsflächen im Obergeschoss und erweitern das Gebiet um Nutzungen innerhalb des Sondernutzungsbereichs Klinikums im Rahmen des Gesundheits- und Krankenhauswesens an diesem Standort.

Das Gebäude definiert sich als länglicher, zweigeschossiger Quader. Die Nord-Süd Ausrichtung des Bauvorhabens folgt der Straße, der Agnes-Karll-Allee, von dem der Neubau erschlossen wird. Dabei ist das eigentliche Bauvolumen von der öffentlichen Straße abgerückt. Er strukturiert die für die Rettungswache erforderlichen Außenanlagen in zwei differenzierte Freiraumflächen. Westlich des Gebäudes befindet sich der von der öffentlichen Straße erreichbare PKW-Stellplatz für Mitarbeiter und Anlieferung. Durch den Bauriegel getrennt, liegt der Fahrzeughof östlich des Gebäudes, dessen Ausfahrt über den Privatweg im Norden erfolgt in Richtung Wittenberger Straße. Diese Differenzierung ermöglicht einen sicheren und strukturierten Funktionsablauf der Rettungswache.

Die Länge des Gebäudes definiert sich über die Anzahl der Benötigten Fahrzeuge des Rettungsdienstes, so dass die Organisation der Unterbringung derer, die Fahrzeughalle, formgebend für die Gebäudekubatur ist.

Die Wache schließt sich westlich der Fahrzeughalle an und erweitert diese über die gesamte Längsseite. Hier werden zwei Riegel (mit unterschiedlichen Tragstrukturen) zusammengesetzt. Die Organisation beugt sich hier gänzlich der Nutzung: Die Rettungswache ist erdgeschossig voll funktionsfähig.

Der Höhenversatz, bedingt durch die unterschiedlichen Gebäudeteilhöhen der Fahrzeughalle und der Wache, ist den weiteren Nutzungen für Technik- und Verwaltungsflächen dienlich. Diese befinden sich oberhalb des niedrigeren Wachenteil der Rettungswache im ersten Obergeschoss.

Die Einheit aus den unterschiedlichen Nutzungen findet sich in der Ausgestaltung des Gebäudekörpers in der Homogenität der Kubatur und der architektonischen Ausprägung wieder.


Bauherr Kreis Pinneberg
BGF 2.050 qm
VgV Verfahren 2020
Fertigstellung ca. 2024


Team

Lena Kurzawa

Anais Vivine

Niels Kespohl

Enrico Kleinke


Fußgängerbrücke Miniatur Wunderland

Die Miniatur Wunderland GmbH betreibt im Speicher Block D der Hamburger Speicherstadt das Miniatur Wunderland, die größte Modelleisenbahnanlage der Welt. Aufgrund der großen Nachfrage sollen die Ausstellungsflächen erweitert werden. Da im Block D keine Möglichkeit besteht, weitere Flächen anzumieten, wird die Erweiterung im auf der anderen Seite des Kehrwiederfleets gelegenen Block L geschaffen.

Die neue Verbindungsbrücke verbindet die im 3. Boden der Speicher Block D und Block L gelegenen Ausstellungsflächen und schafft eine Verbindung über das Fleet als eingehauste Fußgängerbrücke. Die Brücke dient als Verkehrsfläche zur Verbindung der Ausstellungsfläche für die Besucher und zur Verbindung der Modelleisenbahnanlagen mittels zweier Gleistrassen. Aufgrund des Höhenunterschiedes zwischen den Böden von ca. 1 m wird die Brücke mit einer leichten Neigung eingebaut. Aus städtebaulichen Gründen und wegen der maximal möglichen Steigung der Modellbahn wird die Neigung der Brücke auf ca. 3% begrenzt.

Die Brücke ist als filigranes Stahlfachwerk mit raumhohen Glasfassaden konzipiert und wird allseitig von einer wärmegedämmten Hülle umschlossen. Die Fassaden werden vollflächig mit einer Festverglasung versehen, wobei die Glasteilung das Raster des Ständerfachwerks aufnimmt. Die Planung wurde eng mit dem Denkmalschutzamt abgestimmt.


Bauherr HHLA, Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft
Nutzer Miniatur Wunderland Hamburg GmbH
Tragwerksplanung panta Ingenieure GmbH
Länge 25,0 m
Gewicht 36,0 Tonnen
Planung 2016 bis 2020
LP 1-9
Visualisierungen bloomimages, studioH2K Architekten


Neubau Kita „Märchenland“ Wittenberge

Ziel des Entwurfs ist die Schaffung einer zeitgemäßen Kindertagesstätte, ein erlebbarer Raum für Kinder, der Geschichten erzählt. Grundlage ist die Leitidee der Integration in den vorhandenen naturnahen Außenraum. Fließende Übergänge von Innen und Außen sowie Ein-, Aus- und Durchblicke ermöglichen differenzierte Blickbeziehungen und erlauben vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder.

Das Gebäude wird als eingeschossiger Pavillon im östlichen Grundstücksbereich in den Baumbestand, unter Erhalt möglichst vieler Bäume und Baumgruppen, integriert. Dabei nimmt es städtebauliche Fluchten entlang der Strasse Sandfurttrift auf. Vom Clara- Zetkin Park im Osten nimmt sich das Gebäude innerhalb des Baumbestandes zurück.

Erschlossen wird das Gebäude im Nordöstlichen Bereich, mit Bezug zum Hol- und Bringeverkehr im Norden. Das Gebäude winkelförmig auf dem Grundstück platziert und in drei Nutzungsbereiche, Krippe, Kindergarten und Funktionsflächen aufgeteilt. Durch diese Anordnung entsteht ein ruhiger, sichtgeschützter gemeinsamer Außenspielbereich im Südwesten, eine gemeinschaftliche Terrasse im Norden mit Verbindung zum Multifunktionsraum, z.B. für Veranstaltungen und eine großzügige, multifunktionelle Spielwiese im Westen.

Zentraler Bereich des winkelförmigen Gebäudes ist das Foyer mit seinen gemeinschaftlich genutzten Bereichen als Treffpunkt für die Eltern und dem Multifunktionsraum. Diese klare Struktur ermöglicht eine einfache, unkomplizierte Orientierung im Gebäude.  Vom Foyer werden alle Nutzungsbereiche erschlossen, die Krippe im westlichen, der Kindergarten im südlichen und die Personal- und Funktionsräume im nördlichen Gebäudeteil.

Durch diese winkelförmige Anordnung entsteht ein sicht- und lärmgeschützter Außenspielbereich im südwestlichen Grundstücksbereich.

Zwei Gruppen werden zu einer teiloffenen Betreuung zusammengelegt und erhalten zusammen eine großzügige Garderobe und Spielflur mit Zugang zum Außenspielbereich.

Über großzügig multifunktionale Spielflure im Inneren werden die Raumabfolgen und fließende Übergänge der einzelnen Nutzungen erlebbar. Über trapezförmige Dachaufbauten über den Nebenräumen erhalten die Gruppenräume des Kindergartens zusätzlich erhöhte Spielebenen und erhöht differenzierte Raumwahrnehmungen.


Auslober Stadt Wittenberge
BGF 1.915 qm
Nichtoffener hochbaulicher Realisierungswettbewerb 2020
mit Gartenlabor Landschaftsarchitektur

Visualisierung loomn


Neubau der Kindertagesstätte St. Martin in Bramsche

Grundlage ist die Leitidee der Integration in den vorhandenen naturnahen Außenraum und der Integration in die städtebauliche Struktur der Stadt Bramsche. Fließende Übergänge von Innen und Außen sowie Ein-, Aus- und Durchblicke ermöglichen differenzierte Blickbeziehungen und erlauben vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder.
Auf dem nördlichen Grundstückbereich werden zwei zueinander versetzte, jeweils zweigeschossige Baukörper positioniert. Der Versatz der Gebäudeteile folgt dem Grundstücksverlauf im Nordosten. So wird eine Mindest- Gebäudelänge von 90,0 Metern erreicht und die erhöhten Anforderungen an den passiven Schallschutz durch Verkehrsimmissionen von der Straße „Auf dem Damm“ eingehalten werden. Auf diese Weise entsteht im südlichen Bereich des Grundstücks ein ruhiger Außenspielbereich. Alle schutzbedürftigen Räume orientieren sich lärmabgewandt nach Süden.
Die neue Kindertagesstätte wird, in Anlehnung an die historische gewachsene städtebauliche Struktur der Stadt Bramsche, wie sie am Beispiel der Bebauungen an der „Großen Straße“, des „Mühlenorts“ oder des „Brückenorts“ noch vorzufinden ist, weiter untergegliedert und definieren den Baukörper. Es entstehen sieben kleine Gebäudeteile mit geneigten Dächern, welche in ihrer Silhouette wie eine eigenständige Stadtfassade im Miniformat wirken und mit der differenzierten Umgebungsbebauung korrespondieren.


Auslober Stadt Bramsche
BGF 2.140 qm
Nichtoffener hochbaulicher Realisierungswettbewerb 2019/2020, 3. Preis
mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten
Visualisierung moka-studio

 


Neubau Rettungswache und Erweiterung Feuerwehrgerätehaus in Warendorf

Ansatzpunkt unseres Entwurfes für die Feuer- und Rettungswache in Warendorf ist die Schaffung optimaler Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter beider Einrichtungen. Angesichts der großen Mängel im bestehenden Feuerwehrgerätehaus und dessen ungünstiger Lage auf dem Grundstück stellt der Abbruch des gesamten Bestandes und der Neubau beider Gebäude dafür die wirtschaftlichste und nachhaltigste Lösung dar.

Wir schlagen vor, die Fahrzeughallen der Rettungswache und der Feuerwache in zwei zueinander versetzten Riegeln an den westlichen und östlichen Rändern des Grundstücks anzuordnen, so dass zwischen beiden Bauteilen ein großzügiger gemeinsamer Alarmhof entsteht. Der Versatz bewirkt, dass sich die Fahrzeughallen nicht direkt gegenüber liegen und so auch vor den Hallen ausreichende Arbeitsflächen entstehen.  Zugleich ergibt sich südlich der Feuerwache ein gut erschlossener Alarmparkplatz mit 61 Stellplätzen. Hinter der Rettungswache liegt die von den Schulungs- und Lehrbereichen in beiden Bauteilen auf kurzem Weg zu erreichende Übungsfläche mit dem Übungsturm. Nach Norden hin wird der Alarmhof durch einen Quertrakt der Feuerwache mit der Waschhalle und Werkstatträumen abgeschlossen. Dieser dient zudem als Lämschutz für die nördlich angrenzende Bebauung. Erweiterungsmöglichkeiten bestehen an den Stirnseiten beider Gebäude.

Beide Gebäude sind als Stahlbeton-Konstruktionen vorgesehen, je nach Struktur als Skelettbau oder als Massivbau. Dies gewährt eine große Robustheit im Betrieb und damit einen begrenzten Aufwand im Unterhalt. Die Außenwände sind monolithisch in Dämmbeton mit Zuschlägen aus Glasschaum-Granulat und rotem Recycling-Schotter geplant. Im Kontrast zur rohen Oberfläche des Betons stehen die filigranen matt-rötlichen Aluminium-Profile der Fenster und Tore. In dieser Kombination aus Robustheit und Präzision findet die Arbeit von Feuerwehr und Rettungswache einen angemessenen Ausdruck.

Zur Kompensation der überwiegend versiegelten Flächen werden die Dachflächen mit extensiver Begrünung versehen. Zugleich besteht hier die Möglichkeit der Aufstellung von Photovoltaik-Anlagen. Auf Dachflächen anfallendes Regenwasser wird nach Bedarf gespeichert und zur Reinigung und zur Bewässerung des Geländes genutzt.


Auslober Stadt Warendorf
BGF 5.564 qm
Nichtoffener Realisierungswettbewerb